Dienstag, 24. Juli 2007

Doch keine Chance mehr!

Aus und vorbei!!!

Nach nun mehr als sechs Monaten melde ich mich zurück, leider mit einer schlimmen Nachricht. Die letzte Operation hat alles verändert. Mein Vater hatte nur vier Tage lang Ruhe von den Schmerzen, dann ging es wieder los. Diesmal ging die OP-Naht auf, dazu bildete sich noch ein Bluterguss an der Operationsstelle und mein Vater hatte nur noch Schmerzen. In den letzten sieben Monaten war er unzählige Male im Krankenhaus, um wieder aufgebaut zu werden, denn er hat stellenweise große Teile seiner Substanz verloren. Im März war er so schwach und so gebeutelt von den Schmerzen, dass wir Ihn nach Nürnberg holten. Dort brachten wir ihn ins Klinikum Nord, wo man ihn wieder aufpeppelte. Kurze Zeit später ging es ihm wieder viel besser. Aber auch das hielt nicht lange.

Er kam aus dem Nürnberger Klinikum raus und wir fuhren nach Nördlingen. Währen der Fahrt musste er sich zweimal übergeben und es ging ihm sehr schlecht. Im Prinzip wollte er nur noch nach Hause und sterben. Er war schwach und hatte Schmerzen. Aber das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen und habe deshalb entschieden, ihn im nördlinger Krankenhaus unterzubringen. Auch gegen seinen Willen. Ich wollte mich nicht so fühlen, als hätte ich nicht versucht, ihm zu helfen. Ich musste am nächsteb Tag ja auch nach Mailand für eine Woche.

Also haben wir das gemacht und es ging ihm wieder für eine kurze Zeit besser. Irgendwann im April hat uns unsere Mutter angerufen und uns gebeten, nach Nördlingen zu kommen, denn es ging unserem Vater nicht gut. Mein Bruder und ich hatten uns schon auf das Schlimmste eingestellt. Dort angekommen, sahen wir einen gebrochenen Mann, der nicht mal mehr in der Lage war, seinen Stuhl bei sich zu halten, so schwach war er...

Und dann ging eigentlich alles schlag auf schlag, wir haben sehr oft miteinander telefoniert und ich merkte, dass er eigentlich immer leiser bzw. heiser wurde. Schrecklich, es kamen die Gedanken an die wachsenden Metastasen hoch. Denn er hatte ja keine Chemo mehr in sich, die gegen die Tumoren ankämpfte.

Alles in allem war es ein sehr langer und harter Kampf, für meinen Vater und auch für uns, da wir mit ansehen mussten, wie er nach und nach immer weniger wurde. Wir versuchten zu helfen, waren verzweifelt und haben viel geweint. Aber es half nichts. Irgendwann kam er erneut ins Krankenhaus, wo man ihn wieder ein wenig aufpeppelte und für Ihn eine Schmerztherapie ausarbeitete. Im Prinzip ging es nur noch, eine gewisse Lebensqualität u gewährleisten, damit er sich nicht weiter quälen musste. Man hat ihn sozusagen etwas sediert.

Wir wussten, dass es dem Ende entgegen ging. Wir hatten keine Chance, mein Vater hatte wohl nie eine Chance...

Am 07. Juli war mein Bruder zu Besuch bei meinen Eltern, wo er unseren Vater sehr schwach und kurzatmig vorfand. Mittags bekam ich einen Anruf, ich wusste, dass irgendwas geschehen war, denn mein Rückruf blieb ohne Erfolg. Also setzte ich mich ins Auto und fuhr nach Nördlingen, direkt ins Krankenhaus. Dort traf ich meinen Bruder und meine Mutter, in der Notaufnahme wartend. Einige Zeit später haben Sie meinen Vater im Krankenbett vom Röntgen zurück gebracht und auf die Station gebracht. Er schien ausgetrocknet und müde. Und doch öffnete er die Augen um mich zu sehen.

Ich entschloss mich über Nacht in Nördlingen zu bleiben, um am Sonntag auch zu meinem Vater zu gehen. Es ging ihm wieder besser, wir haben sogar auf seinem Zimmer das Formel-1-Rennen mitverfolgt.

Nur bemerkte ich, dass er ab und zu so ein kleines Zucken hatte, im linken Arm. Jedenfalls ging es ihm am Sonntag besser und wir konnten uns unterhalten. Auf der Heimfahrt habe ich meinem Bruder alles berichtet und gemeint, dass wir auf einem guten Weg sind, wenn es sich weiter so entwickelte.

Ich fuhr wieder nach Nürnberg und ging meinen Dingen nach. Am Dienstag bin ich jedoch wieder nach Nördlingen, weil meine Mutter berichtete, dass es meinem Vater seit Montag nicht mehr so gut ginge. Also habe ich meine Arbeit abgegeben und bin wieder nach Nördlingen gefahren. Auf der Fahrt dorthin durfte ich meinen Vater am Telefon hören, was mich sehr gefreut hat.

Dort angekommen, war alles anders, ich hatte erwartet, mit meinem Vater sprechen zu können, jedoch war der nur noch in einem schläfrigen Zustand und hat ab und zu die Augen geöffnet. Aber viel ist nicht passiert. Er hat kaum gesprochen.

Am Mittwoch sind mein Bruder und ich gemeinsam nach Nördlingen gefahren, als hätten wir es geahnt. Doch unsere Mutter bekam morgens schon einen Anruf, man teilte ihr mit, dass es ihrem Mann und unserem Vater ganz schlecht ginge, als wir im Krankenhaus ankamen wurden wir auch gleich zu einem anderen Zimmer geführt, wo mein Vater alleine lag. Ein Leuchtkristall war an und Entspannungsmusik klang aus dem CD-Player. Vater lag im Sterben. Als ich ihn so sah, konnte ich mich nicht zusammenreißen und musste weinen. Wir waren kurz davor, ihn gehen lassen zu müssen.

Es war unfassbar. Später verließ sein Zimmergenosse - aus dem vorherigen Zimmer - den Raum und wir durften wieder zurück. Niemand anderes kam mehr ins Zimmer, die ganze Familie war wieder zusammen und die Stunden verflogen, Vater hat sich ab und zu mal bemerkbar gemacht aber er konnte nicht mehr sprechen. Selbst wenn er kurz mal die Augen öffnete, blickten diese weit in die Ferne und irgendwie auch gar nicht mehr so fokussierend. Es hatte den Anschein, als hätte sich die Stellung seiner Augen verändert. Er hat nicht mehr gesprochen und atmete sehr langsam und es gab immer wieder atempausen. Die bis zu 40 Sekunden dauerten. So blieben wir die ganze Nacht bei ihm. Und ich stieß im Leisen ein Vaterunser nach dem anderen aus und bat Gott um Hilfe. Aber dieser Hilferuf war vergeblich. Ab und zu versuchte er sich am Bettengriff hochzuziehen und die Augen zu öffnen, er schaffte es jedoch nicht, er war zu schwach und dieses Zucken nahm zu. Mein Vater war nicht mehr wirklich da. Die Tumoren waren wohl überall, auch im Kopf, deshalb auch dieser Blick, diese Atempausen, diese Zuckungen und dieser permanente Schlafzustand, eine Art Vorkoma??

Am Morgen des 12. Juli um halb neun verstarb mein Vater nach einem langen und erbitterten aber auch beispiellosen Kampf. Mein Bruder und ich waren nur eine Stunde lang zu Hause gewesen, um uns auszuruhen,... Und er ist gegangen. Wir durften nicht dabei sein, wahrscheinlich hat das unser Vater so gemacht, damit wir seinen Tod nicht miterleben und uns ein traumatisches Erlebnis erspart bleibt. Dennoch hab ich ihn gesehen, kurz nachdem er gegangen ist, er lag in seinem Bett, die Augen einen Spalt offen und sein Körper noch warm, aber er war nicht mehr da. Seine Seele war bestimmt noch in diesem Raum... Ich hoffe ich sehe ihn Bald wieder und ich hoffe, dass er sich bis dahin ab und zu mal blicken lässt und uns Kraft und Mut gibt!!! Ich liebe dich Papà, meine Gedanken sind bei dir und du bist immer in meinem Herzen!!! Bis bald.

Doch keine Chance mehr!

Aus und vorbei!!!

Nach nun mehr als sechs Monaten melde ich mich zurück, leider mit einer schlimmen Nachricht. Die letzte Operation hat alles verändert. Mein Vater hatte nur vier Tage lang Ruhe von den Schmerzen, dann ging es wieder los. Diesmal ging die OP-Naht auf, dazu bildete sich noch ein Bluterguss an der Operationsstelle und mein Vater hatte nur noch Schmerzen. In den letzten sieben Monaten war er unzählige Male im Krankenhaus, um wieder aufgebaut zu werden, denn er hat stellenweise große Teile seiner Substanz verloren. Im März war er so schwach und so gebeutelt von den Schmerzen, dass wir Ihn nach Nürnberg holten. Dort brachten wir ihn ins Klinikum Nord, wo man ihn wieder aufpeppelte. Kurze Zeit später ging es ihm wieder viel besser. Aber auch das hielt nicht lange.

Er kam aus dem Nürnberger Klinikum raus und wir fuhren nach Nördlingen. Währen der Fahrt musste er sich zweimal übergeben und es ging ihm sehr schlecht. Im Prinzip wollte er nur noch nach Hause und sterben. Er war schwach und hatte Schmerzen. Aber das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen und habe deshalb entschieden, ihn im nördlinger Krankenhaus unterzubringen. Auch gegen seinen Willen. Ich wollte mich nicht so fühlen, als hätte ich nicht versucht, ihm zu helfen. Ich musste am nächsteb Tag ja auch nach Mailand für eine Woche.

Also haben wir das gemacht und es ging ihm wieder für eine kurze Zeit besser. Irgendwann im April hat uns unsere Mutter angerufen und uns gebeten, nach Nördlingen zu kommen, denn es ging unserem Vater nicht gut. Mein Bruder und ich hatten uns schon auf das Schlimmste eingestellt. Dort angekommen, sahen wir einen gebrochenen Mann, der nicht mal mehr in der Lage war, seinen Stuhl bei sich zu halten, so schwach war er...

Und dann ging eigentlich alles schlag auf schlag, wir haben sehr oft miteinander telefoniert und ich merkte, dass er eigentlich immer leiser bzw. heiser wurde. Schrecklich, es kamen die Gedanken an die wachsenden Metastasen hoch. Denn er hatte ja keine Chemo mehr in sich, die gegen die Tumoren ankämpfte.

Alles in allem war es ein sehr langer und harter Kampf, für meinen Vater und auch für uns, da wir mit ansehen mussten, wie er nach und nach immer weniger wurde. Wir versuchten zu helfen, waren verzweifelt und haben viel geweint. Aber es half nichts. Irgendwann kam er erneut ins Krankenhaus, wo man ihn wieder ein wenig aufpeppelte und für Ihn eine Schmerztherapie ausarbeitete. Im Prinzip ging es nur noch, eine gewisse Lebensqualität u gewährleisten, damit er sich nicht weiter quälen musste. Man hat ihn sozusagen etwas sediert.

Wir wussten, dass es dem Ende entgegen ging. Wir hatten keine Chance, mein Vater hatte wohl nie eine Chance...

Am 07. Juli war mein Bruder zu Besuch bei meinen Eltern, wo er unseren Vater sehr schwach und kurzatmig vorfand. Mittags bekam ich einen Anruf, ich wusste, dass irgendwas geschehen war, denn mein Rückruf blieb ohne Erfolg. Also setzte ich mich ins Auto und fuhr nach Nördlingen, direkt ins Krankenhaus. Dort traf ich meinen Bruder und meine Mutter, in der Notaufnahme wartend. Einige Zeit später haben Sie meinen Vater im Krankenbett vom Röntgen zurück gebracht und auf die Station gebracht. Er schien ausgetrocknet und müde. Und doch öffnete er die Augen um mich zu sehen.

Ich entschloss mich über Nacht in Nördlingen zu bleiben, um am Sonntag auch zu meinem Vater zu gehen. Es ging ihm wieder besser, wir haben sogar auf seinem Zimmer das Formel-1-Rennen mitverfolgt.

Nur bemerkte ich, dass er ab und zu so ein kleines Zucken hatte, im linken Arm. Jedenfalls ging es ihm am Sonntag besser und wir konnten uns unterhalten. Auf der Heimfahrt habe ich meinem Bruder alles berichtet und gemeint, dass wir auf einem guten Weg sind, wenn es sich weiter so entwickelte.

Ich fuhr wieder nach Nürnberg und ging meinen Dingen nach. Am Dienstag bin ich jedoch wieder nach Nördlingen, weil meine Mutter berichtete, dass es meinem Vater seit Montag nicht mehr so gut ginge. Also habe ich meine Arbeit abgegeben und bin wieder nach Nördlingen gefahren. Auf der Fahrt dorthin durfte ich meinen Vater am Telefon hören, was mich sehr gefreut hat.

Dort angekommen, war alles anders, ich hatte erwartet, mit meinem Vater sprechen zu können, jedoch war der nur noch in einem schläfrigen Zustand und hat ab und zu die Augen geöffnet. Aber viel ist nicht passiert. Er hat kaum gesprochen.

Am Mittwoch sind mein Bruder und ich gemeinsam nach Nördlingen gefahren, als hätten wir es geahnt. Doch unsere Mutter bekam morgens schon einen Anruf, man teilte ihr mit, dass es ihrem Mann und unserem Vater ganz schlecht ginge, als wir im Krankenhaus ankamen wurden wir auch gleich zu einem anderen Zimmer geführt, wo mein Vater alleine lag. Ein Leuchtkristall war an und Entspannungsmusik klang aus dem CD-Player. Vater lag im Sterben. Als ich ihn so sah, konnte ich mich nicht zusammenreißen und musste weinen. Wir waren kurz davor, ihn gehen lassen zu müssen.

Es war unfassbar. Später verließ sein Zimmergenosse - aus dem vorherigen Zimmer - den Raum und wir durften wieder zurück. Niemand anderes kam mehr ins Zimmer, die ganze Familie war wieder zusammen und die Stunden verflogen, Vater hat sich ab und zu mal bemerkbar gemacht aber er konnte nicht mehr sprechen. Selbst wenn er kurz mal die Augen öffnete, blickten diese weit in die Ferne und irgendwie auch gar nicht mehr so fokussierend. Es hatte den Anschein, als hätte sich die Stellung seiner Augen verändert. Er hat nicht mehr gesprochen und atmete sehr langsam und es gab immer wieder atempausen. Die bis zu 40 Sekunden dauerten. So blieben wir die ganze Nacht weg. Und ich stieß im Leisen ein Vaterunser nach dem anderen aus und bat Gott um Hilfe. Aber dieser Hilferuf war vergeblich. Ab und zu versuchte er sich am Bettengriff hochzuziehen und die Augen zu öffnen, er schaffte es jedoch nicht, er war zu schwach und dieses Zucken nahm zu. Mein Vater war nicht mehr wirklich da. Die Tumoren waren wohl überall, auch im Kopf, deshalb auch dieser Blick, diese Atempausen, diese Zuckungen und dieser permanente Schlafzustand, eine Art Vorkoma??

Am Morgen des 12. Juli um halb neun verstarb mein Vater nach einem langen und erbitterten aber auch beispiellosen Kampf. Mein Bruder und ich waren nur eine Stunde lang zu Hause gewesen, um uns auszuruhen,... Und er ist gegangen. Wir durften nicht dabei sein, wahrscheinlich hat das unser Vater so gemacht, damit wir seinen Tod nicht miterleben und uns ein traumatisches Erlebnis erspart bleibt. Dennoch hab ich ihn gesehen, kurz nachdem er gegangen ist, er lag in seinem Bett, die Augen einen Spalt offen und sein Körper noch warm, aber er war nicht mehr da. Seine Seele war bestimmt noch in diesem Raum... Ich hoffe ich sehe ihn Bald wieder und ich hoffe, dass er sich bis dahin ab und zu mal blicken lässt und uns Kraft und Mut gibt!!! Ich liebe dich Papà, meine Gedanken sind bei dir und du bist immer in meinem Herzen!!! Bis bald.